5. Mrz, 2016

SHEELA NA GIG und die Muttergöttin im Wandel der Zeit

Voll war es in der Buchhandlung ChickLit. Alle Sessel besetzt von Frauen denen dieses Thema, das der vulvenweisenden Frau – Dämonin - Göttin am Herzen und vielleicht auch im Schoß liegt. Zuerst mussten die vollen, schönen Büchertische auf die Seite geschoben werden um uns Platz zu machen. Die wunderbaren Filzvulven von Karin Ehringer aufgehängt werden. Aber das ist ja beim Tango, in den Billardspelunken, auch so. Ich mag es. Auch ein sehr junger Bursche mit 7 Wochen hat sich in das Auditorium gefügt.

Mel Merio stellte an diesem Abend ihre Abschussarbeit im Rahmen der Ausbildung zur Trainerin in Rituellen Körperhaltungen und Ekstatischer Trance vor. Sheela, Baubo und Amaterasu sind Frauen die aus dem Rahmen fallen. Meist keine Hübschen. Nackt sind sie, mit vulvenweisender Geste und wie die Sheelas noch dazu auf Kirchmauern!!!

Wenn die in Stein gehauene Frauenfigur über einem Tor befestigt war, wurde ihre Vulva berührt und gestreichelt. Dort wurde der Stein, über die Zeit, von der „Glück erheischenden Geste“ geglättet. Mel Merio stellt uns englische, irischen, schottischen Sheelas vor und macht einen Bogen zur uralten Muttergöttin und zum Buddismus, zum Hinduismus, bis zur Kabba in Mekka, in der auch die Vulva verehrt wird. Im austauschenden Gespräch wird auch deutlich, dass die Besucherinnen zu diesem tabuisierten weiblichen Thema auch etwas zu sagen haben (eh klar). Nach dem Vortrag ist es lebendig und angeregt. Freundinnen haben sich wieder getroffen und Frauen aus diversen Kreisen der Trancerituale. Die Sheela hat uns noch sehr viel zu erzählen und möge es gut - vorallem -  im Körper ankommen. Bild der großartigen Monica Sjöö, Feministin, Aktivistin, Schriftstellerin, visionäre Malerin 1938 -2005 (Hermine Brzobohaty-Theuer)