für Rituelle Körperhaltungen und Ekstatische Trance
7. Feb, 2019
Aztekische Coatlique
COATLIQUE, die mit dem Schlangenrock.
Allen Rituellen Körperhaltungen ist gemein, dass verstärkt Energie aktiviert wird, bei der sich beispielsweise die Atmung vertieft, das Herz stärker klopft, Schweiß ausbricht. Die Teilnehmenden bei den Trancen beschreiben es jedes Mal. In den Blutuntersuchungen der Uni München und Wien ist zu sehen, dass die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschieden werden und Beta-Endorphine aktiviert werden. Felicitas D. Goodman schreibt in ihren Büchern über die „Süße“ des Erlebens. Die Beschreibung der Süße und Seligkeit kennen wir auch von anderen SchriftstellerInnen, die über mystische, ekstatische Erlebnisse berichten.
In ihrem 1988 veröffentlichten Buch „Wo die Geister auf den Winden reiten“ beschreibt Felicitas Goodman die unterschiedlichen Wirkweisen und Richtungen der Haltungen. Aber alle sind sie Heilhaltungen und wollen das Beste für uns, sei es körperlich, geistig und seelisch. Und dazu noch, als Krönung, wird unsere Beziehung zur Anderswelt, zur außergewöhnlichen Wirklichkeit, zur Welt der Geister möglich gemacht. Felicitas D.Goodman hat die Türe zu dieser Welt für uns westlich sozialisierte Menschen geöffnet.
Mit der an sich einfachen Struktur des „Rituals nach Goodman“, wie Giselher Guttman[1] es nennt, können wir den physiologischen Schalter umlegen und in das Reich der Sinne und Potentiale eintreten.
Ich selbst erlebte dieses Eintreten in den ersten Trancen mehr wie ein Hineinfließen. Unter dem Spalt einer Türe floss ich durch und erlebte die Abenteuer.
Durch die jahrelange Forschung hat sich der Kanon der Körperhaltungen erweitert. Unser Blick dafür hatte sich geschärft. Gerne entdecken die FreundInnen der Körperhaltungen in Museen und Kunstkatalogen ungewöhnliche Körperhaltungen und erforschen sie experimentell. Der mittelamerikanische und mexikanische Raum war schon von Beginn der Wiederentdeckung an eine Fundgrube. Felicitas D. Goodman und Belinda Gore untersuchten sie mit ihren KursteilnehmerInnen. Mir hat es die Coatlique, die Aztekische, die mit dem Schlangenrock, angetan.
In einer Trance in dieser Haltung hatte ich die tiefe Überzeugung, wenn die Haltung ganz präsent verinnerlicht wird, jede Person, sich stark und eigenmächtig fühlen kann. Es kann nichts (Schlimmes) passieren. Schon der Gedanke daran ist fremd, ist im Grunde gar nicht da. Eine Welle voll Freude durchdrang mich und mein Körper wollte sich kraftvoll bewegen. Ein Agredere Zustand, ein drauf los gehen und zupacken, ein Empfinden von Stärke und Lust, ein stark verwurzelt sein. Die Coatlique ist die Erdmutter, die Creatrix, wie die Archäologin Marija Gimbutas die Frauenfiguren der Jungsteinzeit nennt. Sie sind die, die um den Kreislauf des Lebens mit Entstehen, Wachsen, Sein und Vergehen und Wiederkehren wissen und gestaltend wirken.
[1] In einem Telefonat mit Dr. Giselher Guttman
Neueste Kommentare
15.07 | 06:50
Wer war die Scheibbser Gruppe die in dem Vuch von Felixitas Goodmann beschrieben ost?
22.11 | 13:11
hallo....die haltung der südmährischen frau am 22.10.2021 war wirklich sehr aussagekräftig : bei mir war es eindeutig das thema : übergang....und nun am 22.11. 2021 ist es wohl wieder ein über-gang ?
29.05 | 11:14
Liebe Sonja, dir auch hoffentlich. Ein Foto der Südmährischen Frau findest du auf unserer Fotoseite Kostienki. Die Statuette im Archäologischen Museum Dittrichstein in Brünn. Liebe Gruße Hermine
29.05 | 07:04
Hallo! Ich hoffe es geht euch gut!
Ich war 2018 beim Trancejahreszyklus - die südmährische Frau war sehr stark spürbar und erdend für mich. Habt ihr ein Bild für mich? Ich mag sie in Brünn suchen